Nach den jüngsten Aussagen aus Thüringen...

10. Januar 2021




Nach den jüngsten Aussagen aus Thüringen, die für einen wirtschaftlichen Lockdown plädieren, meldet sich der Präsident der Handwerkskammer Südthüringen zu Wort:


Wenn man die schärfste und teuerste aller Maßnahmen, einen wirtschaftlichen Lockdown ins Spiel bringt, muss die Folgenabschätzung allen bewusst sein. Für die kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen hier bei uns im ländlichen Raum würde der wirtschaftliche Lockdown den Komplettausfall bedeuten. Wenn man in dieser Schärfe agiert, die unzählige Unternehmer in Existenznot bringen wird, muss man sich die Frage stellen lassen, ob das Herunterfahren aller wirtschaftlichen Aktivitäten am Ende auch zum Ziel führt und das Infektionsgeschehen wesentlich nach unten treibt.


Manfred Scharfenberger warnt vor aktionistischen Entscheidungen, insbesondere in der schon jetzt verstörenden und prekären Wirtschafts- und Gesellschaftssituation. Es sind ungeahnte Auswirkungen zu erwarten und das, obwohl keiner sagen kann, ob die Schärfe eines solchen Schrittes auch zum Erfolg führen wird. "Die Wirtschaft und damit auch das Handwerk sind kein Experimentierkasten“ so der Präsident der Handwerkskammer Südthüringen.


"Seit fast einem Jahr agieren die Unternehmen im Ausnahmezustand und haben bereits viele Opfer für den Gesundheitsschutz und das Allgemeinwohl der Gesellschaft gebracht. Das Handwerk ist ein wesentlicher Faktor zur Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Infrastruktur. Wir sind Dienstleister in den Bereichen Wartung, Instandhaltung und Versorgung für die Funktion lebensnotwendiger Dinge, wie Ernährung, Gesundheit, Energie, Wohnen und Mobilität. Uns kann man nicht einfach den Hahn abdrehen“, so Scharfenberger.


Er stellt auch in Frage, ob dieser Vorstoß die vordringlichsten Probleme lösen würde. Gerade bei der Behandlung des Infektionsgeschehens, bei der Testpraxis und einer präventiven Nachverfolgung sowie bei der Unterstützung und Anleitung von Betroffenen sollte nachjustiert werden.


"Und es stellt sich die Frage, wie den von Beschränkungen besonders betroffenen Unternehmen unkompliziert und schnell geholfen werden kann, um diese nicht länger allein zu lassen, sondern ihnen endlich mit konkreten Hilfen unter die Arme zu greifen, die der jeweiligen Lage angepasst sind. Bloße Ankündigungen reichen schon jetzt nicht mehr aus. Denn wenn die Liquidität zu spät kommt, kann es sein, dass sie nichts mehr nützt und die Unternehmen bereits „verdurstet“ sind.


Die Unternehmen im Handwerk in dieser inzwischen existenziell zugespitzten Lage jetzt noch über Gebühr zu belasten und sie für einen undefinierten Zeitraum schließen zu wollen, macht den Präsidenten der Handwerkskammer Südthüringen fassungslos.

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